Hier zur Abwechslung mal ein Programmhinweis, auch in eigener Sache:
Am Freitag, den 9.12.2016, läuft im SWR die Sendung „Nachtcafe„. Viele werden sie kennen, es ist eine der dienstältesten Talkrunden im TV.
Für die Adventszeit haben sich die Verantwortlichen das Thema „Pulverfass Familie“ vorgenommen und – Freude und Ehre – mich in die Sendung eingeladen.
Nachdem ich seit Mitte November mit sehr sehr vielen Patienten über die „drohenden“ Weihnachtstage spreche, weiß ich, dass dieses Thema sicher auf großes Interesse stößt.
Falls jemand Lust und Zeit hat, hier die Sendezeiten:
Freitag, 9.12.16 um 22:00
Samstag, 10.12.16 um 10.15
Donnerstag, 15.12.17 um 01:45
Peter Teuschel
Beitragsbild © Mat Hayward – Fotolia.com
Musste gerade schmunzeln: am Freitagabend kann ich’s mir nicht ansehen wegen eines Familienbesuchs (!), aber am Samstagvormittag hol‘ ich’s nach!
Ich wünsche Ihnen gutes Talken – toll, dass Sie bei der Sendung dabeisind!
Na, endlich mal wieder was Vernünftiges im Fernsehen!!!
Das sei mal dahin gestellt…
Herr Dr. Teuschel, Sie waren echt toll in der Sendung (wenn ich das mal so sagen darf)!!! Man erkennt in jedem ihrer Sätze, wie viel Wissen, Erfahrung und Reflexion vorhanden ist. Familie kann wahrlich ein Hort des Pathologischen sein und man sollte darauf vermehrt das Augenmerk richten. Das ist nicht so einfach, denn natürlich darf man auch nicht rumlaufen und mit erhobenem Zeigefinger in anderer Leute Privatsphäre wühlen, eventuell um möglicherweise sogar von eigenen Schwächen abzulenken. Eine offenere Kommunikation über innerfamiliäre Problematiken (ohne gleich mit dem Jugendamt zu drohen) würde jedoch schon viel zu einer Verbesserung beitragen (z.B. in Kindergarten, Schule…). Menschen, die offen über ihre Probleme in der Familie sprechen, dürfen gesellschaftlich nicht als „Nestbeschmutzer“ zusätzlich geächtet werden. Als Gesellschaft können wir uns nur weiterentwickeln, wenn die Menschenwürde der einzelnen Mitglieder gewahrt bleibt. Wenn in der Familie Dinge als „komisch oder seltsam“ wahrgenommen werden, dann muss man dem Gefühl unbedingt nachgehen, andere Menschen befragen und Vergleiche anstellen, das ist das Recht jedes Menschen egal welchen Alters.
Vielen Dank für das Lob!
Als Kind und auch später habe ich mir oft Ersatzfamilien zum Vergleichen gesucht und dort erfahren, wie anders die Stimmung ist: warmherzig, gütig und nicht so streng und frostig als zuhause, wo jeder Quadratmeter vermientes Gebiet zu sein schien. Familien, wo man auch mal Späße und Witze machen konnte, ohne überintellektuelle Kritisierung. Diese Erfahrung war für mich von essentieller Bedeutung.
Bei der Sendung „Pulverfass Familie“ hat mich ein Satz der zwangsverheirateten Frau besonders bewegt: Dass man nicht wegschauen und denken soll: „Bei denen is (das) halt so!“
Danke für den Sendungstipp! Mutige Gäste, die ihre Familiengeschichten so offen präsentieren. Schade, dass Sie nicht öfter „dran“ waren – mir war es insgesamt etwas zu wenig Expertenmeinung – anlässlich „diese“ wilden Konstellationen, die geschildert wurden. Alles Beste! EVa PS: Ich hoffe, Sie kommen bald wieder als Experte in die Sendung!