Wahrheit? Ja, aber …

Eins vorneweg: Ich bin absolut angetan davon, dass in der gegenwärtigen Corona-Lage die Wissenschaft eine herausragende Rolle einnimmt und die Politik (zumindest hierzulande) ihre Entscheidungen nach den Empfehlungen dieser Fachleute richtet.
Ich bin auch ein klarer Gegner aller Schwurbler, Abwiegler und Verschwörungstheoretiker, die uns weismachen wollen, SARS-CoV2 wäre nicht gefährlich.

Im besonderen bin ich – wie so viele in diesen Tagen – ein Fan von Christian Drosten, dem Berliner Virologen und Corona-Erklärer Nr. 1 in Deutschland.

Aber ich bin auch seit vielen Jahren als Psychiater und Psychotherapeut tätig und habe bereits im Medizinstudium, dann als Assistenzarzt, Oberarzt und Chefarzt und in besonderer Weise in den letzten 24 Jahren in eigener Praxis ein Prinzip besonders kennen- und lieben gelernt.
Dieses Prinzip ist eine Mischung aus Hoffnung und einer Schritt-für-Schritt-Perspektive.

Ich habe in den letzten Jahrzehnten sehr viele Menschen, Frauen wie Männer, auf Wegen begleitet, die schrecklich waren. Jahrelange Durststrecken, gesundheitliche Belastungen, schier unerträgliche Verluste, wirtschaftliche Bedrohungen.
Es waren oft lange Märsche durch ein Jammertal, manchmal auch, um im Bilde zu bleiben, durch das Tal des Todes. Als Begleiter eines solchermaßen beschwerten Menschen braucht man eine Mischung aus Mitgefühl, Respekt, einem Einlassen auf die emotionalen Zustände des Gegenübers bei gleichzeitiger Distanz zu seinem Abgrund, man braucht einen langen, manchmal sehr langen Atem, eine rationale Herangehensweise und man sollte die Hoffnung verkörpern, dass jeden Tag ein Sonnenstrahl durch die Wolken brechen und etwas Wärme den Weg erleichtern kann. Das ganze wird aber nur Wirkung entfalten, wenn es ehrlich und ernst gemeint ist.

Und da sind wir bei den Virologen.

Natürlich ist es wichtig, immer wieder zu betonen, dass sich unser Verhalten unter der Bedrohung der Pandemie ändern muss. Mit den aktuellen Auflagen und Ausgangsbeschränkungen sind wir da vielleicht schon auf einem guten Weg.

Und da frage ich mich schon, was es bringt, wenn der STERN ein Interview mit Prof. Drosten damit überschreibt, dass es in den kommenden 12 Monaten keine vollen Fußballstadien geben wird.

Mag ja sein. Vielleicht auch nicht, es ist zum einen eine Schätzung, zum anderen beurteilt es die Situation eben nur aus einer ganz bestimmten, nämlich der virologischen Perspektive. Aber wie wichtig, wie wegweisend für unser Verhalten in den nächsten Woche und Monaten ist das denn? Was bringt es dem Fan von Bayern, Dortmund oder Berlin, wenn sie oder er so etwas liest? Und vergleichbar: Wird ein Liebhaber von Opern, Popkonzerten oder anderen Großveranstaltungen sein Verhalten irgendwie ändern, wenn er gesagt bekommt, dass er jetzt ein Jahr nicht mehr in die Oper, den Konzertsaal oder zur Freilichtbühne gehen kann?

Ich denke, dass die Darstellung solcher Szenarien nur eins bewirkt: Frustration, Enttäuschung, aber auch, und da wird es jetzt ganz kontraproduktiv: Ärger, Wut und Widerstand.

Ich bin ein ganz klarer Vertreter des Wortes: „Die Wahrheit macht frei“. Letztlich ist das für mich die Grundlage jeder Psychotherapie. So schmerzlich sie auch ist, das Akzeptieren der Wahrheit befreit uns von allen Illusionen über uns selbst und die Welt.

Aber wie vermittle ich meinem Gegenüber seine Wahrheit? Sicher nicht, indem ich sie ihm unverblümt an den Kopf werfe.
Ein Patient mit einem Krebsleiden mit schlechter Prognose, der vielleicht nur noch ein paar Monate zu leben hat. Eltern, die ihr einziges Kind verloren haben. Menschen, die sich und ihre Lieben ins Unglück gestürzt haben und mit den Folgen leben müssen. Für alle diese und viele andere gibt es eine Wahrheit, die, wenn sie kalt und unempathisch ausgesprochen wird, einfach nur grausam ist.
Manche Wahrheiten brauchen eine Hülle aus Erträglichkeit, damit sie verdaubar werden. Manche Wahrheiten können wir nur Schluck für Schluck verkraften, selbst wenn sie ein ganzes Fass füllen. Manche Wahrheiten müssen gar nicht ausgesprochen werden, sie stehen erkennbar und spürbar im Raum. Es gibt auch Wahrheiten, die nur im Zusammenhang mit Trost verabreicht werden sollten.
Es ist medizinisch und psychologisch nicht vertretbar, unethisch und unmenschlich, Wahrheiten als kalte Güsse einzusetzen.

Der Bogen zurück zum Fußball ist nach diesem Ausflug ins Existentielle natürlich schwer zu schlagen. Aber letztlich bleibt das Prinzip das gleiche:

In einer Situation wie der gegenwärtigen sollten wir nicht in Jahresfristen denken. Selbst dann, wenn langfristige Planungen sinnvoll sind, müssen wir die Umsetzung Tag für Tag bewerkstelligen. Je krisenhafter die Situation, desto kürzer die Zeitspanne, in der ich denken sollte.

Ein Beispiel aus der Praxis: Alkoholabhängigkeit.
Die allermeisten Patienten mit dieser Diagnose sollten in ihrem ganzen Leben keinen Tropfen Alkohol mehr trinken. Das wissen diese Menschen und der Arzt weiß es auch. Was aber meinen Sie, hat die bessere Prognose zur langfristigen Abstinenz: Wenn ich dem Patienten sage, er darf den Rest seines Lebens keinen Alkohol mehr trinken oder wenn ich ihm dazu rate, heute keinen zu trinken? Und morgen soll er sich das gleiche erneut vornehmen: Heute trinke ich nichts. Dann Tag für Tag immer so weiter. Kleine, überschaubare und zu bewältigende Aufgaben und Ziele.
So entstehen sinnvolle, gangbare und lebbare Wege.

Ähnliches gilt auch für die aktuelle Situation. Wir sollten nicht frustriert werden, das bewirkt eher eine trotzige Gegenreaktion als dass es Einverständnis hervorruft.
Sei es der Fußball oder etwas anderes: Es reicht, wenn wir wissen, dass in den nächsten sechs, acht Wochen keine Bundesliga und keine Oper stattfinden. Wenn das dann irgendwann doch ein längerer Zeitraum werden sollte, können wir das viel besser verkraften, wenn wir uns portionsweise darauf einstellen können. Erst sechs Wochen, dann nochmal vier, dann nochmal sechs.

So ticken wir Menschen und das hat einen Grund: Eine unserer basalen Wahrheiten ist nämlich, dass wir alle sterben werden. Vor diesem Hintergrund könnten wir, wenn wir in diese Zukunft blicken, natürlich auf der Stelle verzweifeln und das Weiterleben verweigern, weil „ja eh alles keinen Sinn hat“.
Oder wir sagen uns: „Jetzt im Augenblick lebe ich. Ich habe heute und diese Woche meine Pläne, die ich umsetzen möchte. Vielleicht plane ich auch schon etwas für in einem Jahr. Aber da denke ich noch nicht so konkret dran, sondern lebe von Tag zu Tag und von Woche zu Woche.“ Je mehr ich in die Zukunft blicke, desto weiter entferne ich mich von meiner aktuellen Gewissheit, am Leben zu sein.

Ich fände es schön, wenn jeder Wissenschaftler, so Recht er auch haben mag, auch darauf achten würde, welche Botschaft sinnvoll ist und welche nicht.
Ich selbst will nicht hören, dass wir ein Jahr lang keinen Fußball, keine Oper und was auch immer zu unserem bisher „normalen“ Leben gehören mag, haben werden. Es bringt mir nichts außer Frust. Sechs Wochen, okay. Dann sehen wir weiter.

Schließlich soll die Wahrheit ja frei machen und nicht überfordern.

Peter Teuschel

Bild © Peter Teuschel

14 Responses
    • Es ist in solch einer Krise überhaupt wichtig, welcher seriösen Quellen man sich bedient, um mehr Informationen zu bekommen. Mich hat viel an der allgemeinen Mediensoße zu Corona irgendwann ärgerlich gemacht und ich fand dann die Podcasts der beiden Virologen Drosten und Kekule und die RKI-Seite plus JohnsHopkins Seite genug . Viele Medien zerstückeln Wahrheiten der Wissenschaftler und machen daraus quasi BildzeitungsReality (Fake) oder, weil vieles aus dem Zusammenhang herausgerissen schon wieder ein anderes Bild vermittelt, doppelt Panikmache, anstatt seriös zu informieren und zusammenzuhalten.

  1. Ein bisschen möchte ich hier widersprechen:
    Auch wenn es frustrierend ist, ist mir diese Wahrheit im Ganzen anhören zu müssen – so kann ich mich mental darauf einrichten.

    Ein „vielleicht in 6 Wochen“ hat etwas vom „Karotte vor die Nase halten und danach wegziehen“: Ich möchte mich nicht auf die Veranstaltung, den Urlaub oder das Konzert, das im Sommer geplant ist, freuen, weil wir von Woche zu Woche mit „noch ein bisschen“ vertröstet werden – nur um dann doch die Absage oder das Verbot zu kriegen.
    Dann lieber auf einmal. Ich habe ja jetzt Zeit, mich damit zu arrangieren.

    Ich verstehe, dass das nicht alle so sehen und die Häppchentaktik gerade bei deinen Patienten vielleicht angebrachter sein kann – ich finde sie sehr, sehr frustrierend!

    • Mir geht es ähnlich und ich fühle mich durch so eine Salami-Taktik auch eher verarscht von den offiziellen Stellen, die es in dem Fall die ganze Zeit schon gewusst haben, dass es voraussichtlich eher etwa ein Jahr, als wenige Monate dauern wird (mal bezogen auf das Stadion-Beispiel).

      Das ist ja mit den bisherigen Verlautbarungen zum Virus ähnlich. Immer wenn ich höre, wie Politiker oder auch manche Experten betonen, dass „man sich keine Sorgen machen“ bräuchte, bin ich inzwischen beunruhigt, denn erfahrungsgemäß wird es dann richtig übel (was man erst erfahren darf, wenn es nicht mehr zu vertuschen ist).
      Auch wenn es den meisten vielleicht anders geht, aber vertrauensbildender und beruhigender fände ich, wenn man einfach die volle unschöne Wahrheit sagen würde, damit sich jeder darauf einstellen kann nach eigenem Belieben, anstatt andere wie unmündige Kinder zu behandeln, die das volle Ausmaß der Wahrheit nicht verkraften würden und vor sich selbst geschützt werden müssen.

      Die „von-Tag-zu-Tag“-Strategie für sich selbst finde ich sinnvoll für Situationen, in denen es um das eigene Durchhaltevermögen geht. Besonders, wenn man unentschlossen ist, ob man ein Verhalten final für den Rest seines Lebens nicht mehr ausüben möchte.

  2. Lieber Herr Teuschel,
    schon zu Ihrem letzten Beitrag, dem Corona-Schnipsel, der gottseidank nicht so klein bzw. kurz war, wie es mich der Begriff Schnipsel zunächst vermuten ließ, wollte ich mich äußern, versäumte es dann aber (wg. technischen Dingen bzgl. der Einloggerei).
    Nun möchte ich heute gern einen Kommentar hinterlassen, den ich zu allererst mit einem Dankeschön beginnen will: Danke dafür, dass Sie sich auch in diesen Zeiten und in diese Debatte ein- und nicht ausklinken.
    Ihre Ausführungen finde ich deshalb so wichtig, weil Sie so ehrlich und genau deshalb auch so mutmachend sind, und das gilt nicht nur für Ihre Patienten, denn hier geht es ja um Phänomene, von denen alle Menschen, auch die psychisch Stabilen, tangiert werden.
    Keiner kann sich dieser Atmosphäre, die das Coronavirus in unser Land, in unsere Städte, Wohnungen, Familien, Körper und Köpfe gebracht hat, entziehen. Die Ängste, Befürchtungen und Sorgen mögen sich individuell durchaus inhaltlich und graduell unterscheiden, aber dennoch verbindet sie etwas. Eine Art gemeinsamer Nenner, wenn man so will: da ist etwas, eine große, unbekannte Variable, die jeden vor Herausforderungen stellt. Und von welchen Warten aus wir diese Herausforderungen anpacken und bewältigen bzw. ihnen einfach Schritt für Schritt begegnen können – das schildern Ihre beiden letzten Blogbeiträge ganz vortrefflich.
    Mir stoßen ebenfalls diese Überschriften auf, die einen zeitlichen Horizont aufspannen, bei dem einem derzeit der Atem schon allein deshalb stockt, weil man sich ja momentan mit dem Begreifen kleinerer Zeiteinheiten und was einem in diesen abverlangt wird (an Verzicht, an Disziplin, an Umstellungs- und Anpassungsleistung) bereits unglaublich schwer tut. Da hat jeder genug damit zu tun, sich auf das Naheliegende, den heutigen Tag, den nächsten Tag und meinetwegen noch die restliche Woche zu konzentrieren.
    Die eigenen Kräfte jetzt klug und sinnvoll zu bündeln (um eben dieses Naheliegende zu schaffen), sich in dem ungewohnten Alltag neue Abläufe und Routinen zu suchen und zu etablieren (auch ich war seinerzeit schwer beeindruckt von Herrndorfs „Arbeit und Struktur“) dabei den Humor nicht zu verlieren (der ja neben Lockerung auch Distanz schafft oder Perspektivwechsel ermöglicht), das sind die Aufgaben, die sich aktuell auf individueller/mikrosozialer Ebene stellen und die gegenwärtig auch Zeit kosten, weil alles Neue und Ungewohnte eben nicht auf Knopfdruck funktioniert.
    Sich mal alleine oder mit dem gebotenen Abstand zu den Mitmenschen auf eine Parkbank zu setzen, zu bemerken, dass trotz Corona auch noch die Sonne scheint (hier und heute), dass der erste Zitronenfalter eine Runde dreht (in diesem Augenblick, um mich und meine Parkbank), dass aus einem geöffneten Fenster eine Scarlatti-Sonate ertönt (weil jemand plötzlich Zeit oder Gelegenheit hat, mal tagsüber Klavier zu spielen) oder dass der eigene Hund, der neben einem in der Sonne liegt, einen Grashalm zwischen den Zähnen klemmen hat, der ihn mit nur ein bisschen Phantasie aussehen lässt wie ein Glücksschweinchen beim Mittagsschlaf – all das gehört schließlich auch noch zum Leben, all das kann ich auch noch sehen, wenn mein Blick noch offen ist dafür (oder ich ihn mal kurz und bewusst vom Smartphone und den Nachrichten abwende). Und es sind diese Momente der Schönheit, der Freude, der Zuversicht, der Komik, die einen auch wieder ein Stück weit resistenter oder immuner machen können gegen Gefühle wie Frust, Enttäuschung, Ohnmacht und Wut, mit denen vermutlich jeder derzeit mehr zu kämpfen hat denn je.
    Schließen möchte ich mit der Schilderung einer ganz kleinen, letztlich unbedeutenden (global betrachtet) persönlichen Empfindung und Situation, die ich heute Morgen erlebte: Beim Wäscheeinräumen sah ich im Schrank zufällig mein Schwimmhandtuch liegen, das schöne orangefarbene. Ich habe es vor über einer Woche auf unbestimmte Zeit „eingemottet“, da ja mein geliebtes Schwimmbad nun geschlossen hat, was mir viel ausmacht. Mich ergriff ein unglaublich trauriges Gefühl ob des erneuten Gewahrwerdens, dass ich nicht mehr ins Wasser kann und dass das vielleicht noch wochen- oder gar monatelang so sein könnte. Ich war exakt auf diesem von Ihnen (anhand der Stern-Überschrift) geschilderten Negativ-Trip. In der Verfassung setzte ich mich deprimiert zum Frühstück an den Esstisch und erzählte meinem Mann davon. Der zückte sein Smartphone und spielte mir ein „Sport in Cornona-Zeiten“-Video vor, das er kurz vorher im Internet gefunden hatte. Zu sehen war (unter anderem) ein junger Kerl, der sich daheim in seiner Wohnung bäuchlings und waagrecht schön durchgestreckt auf sein Skateboard gelegt hatte, mit den Armen Kraulbewegungen vollführte und mit den Beinen den typischen Beinschlag vom Kraulschwimmen imitierte – und sich so in erstaunlich flottem Tempo durch seinen laminierten Flur bewegte. Ich habe Tränen gelacht – und konnte danach wieder in einer viel besseren Verfassung, als ich sie kurz nach dem Wäscheschrankerlebnis hatte, den heutigen Tag anpacken. Vielleicht kaufe ich mir übermorgen ein Skateboard, aber das entscheide ich erst morgen. Eins nach dem anderen eben.
    Schreiben Sie bitte weiter, das tut Ihrer Leserschaft gut. Und Ihnen ja sicherlich auch.
    Herzliche Grüße,
    Natascha H.

  3. Rudolf Scheutz Antworten

    Ganz meine Meinung, herzlichen Dank. Wenn man in Monaten, Jahren denkt, sollte man in Zukunft viel mehr Geld in die Humanwissenschaften investieren. In der Wirtschaftswissenschaft forschen nur ganz wenige zu Alternativen zum momentanen System.

  4. Ich glaube nicht, dass die Ideen der Geisteswissenschaften (Historiker, Philosophen, Literaturwissenschaftler…) durch die Krise an Bedeutung gewinnen werden, eher noch mehr verschwinden. Ganzheitliches Denken ist nicht produktiv genug, so scheint es zumindest vielen und langfristiges, nachhaltiges Denken ist zu langsam und unerquicklich. Die Wissenschaft und die Ärzte werden die Helden und Sieger der Nation nach der Krise sein, weil sie schnelle Erfolge vorweisen können. Dann wird alles so weitergehen bis zur nächsten noch viel größeren Krise…

    • Naturwissenschaft und Medizin befinden sich in der Blase des „Alles in mein (Geld-)Säckchen“ seit vielen Jahren schon, ungerechte Verteilung und Privatisierung – unter dem Deckmäntelchen der Solidargemeinschaft (echte Solidarität wurde dabei schon längst zerstört). Es rächt sich jetzt. Wie kann ein nicht leistungsbezogenes System in einer Leistungsgesellschaft überleben? So etwas kann nur in Krebs ausarten und um soweit zu denken, muss man nicht mal Abitur haben. Das ist die ganz- ganz alte Klassengesellschaft im Gewand der Demokratie. Aufrecht erhalten wird dieses System von Symbiotikern mit entwicklungspsychologischen Defiziten. Mutter-Staat gib mir mehr!
      Psychotherapie, die von uns allen finanziert wird, sollte eigentlich die Augen öffnen und zur Selbsständigkeit/-verantwortung hinführen.
      Ja, die Wissenschaftler setzen in diesen Tagen ihrem Ruhm die Krone auf, um diesen Thron nie mehr zu verlassen. Das wird in die Hose gehen – langfristig. Wer sich mit Gott misst…dabei bin ich nicht mal glaubig oder religiös, sondern das sagt mir der ganz normale Menschenverstand. Das geht sich nicht aus.

      • Ich muss gestehen, ich verstehe die beiden letzten Kommentare nicht. Was ist an Wissenschaft (und Medizin) denn verkehrt? Wir erleben doch gerade, dass beide Bereiche dabei sind, die Bedrohungen durch das Corona-Virus bzw. seine Folgen in den Griff zu bekommen. Und wieso schreiben Sie „wer sich mit Gott misst“, um dann zu sagen, Sie seien nicht gläubig oder religiös? Und wieso sollte man dem „ganz normalen Menschenverstand“ (was ist das?) vertrauen, wenn diesen jeder für sich reklamieren kann?

  5. Lieber Herr Dr. Teuschel, Dem wäre nichts hinzuzufügen….
    Außer: Super! Mir lag schon auf der Zunge zu sagen: Bitte nachrichtlich auch an den STERN. Ich habe allerdings keine guten Erfahrungen mit diesem Blatt gemacht. Kritische Äußerungen werden nicht ehrlich kommentiert und abgeschmettert. Wobei wir wieder bei der Wahrheit wären. Dies ist wäre aber eine andere Diskussion zum Thema Wahrheit. Justina

  6. Ein echt guter Artikel, find ich auch, dem ist kaum etwas hinzuzufügen!
    Die kreative Energie wird, glaube ich, auch mehr gefördert, wenn, was Corona anlangt, die Gesellschaft mit Wahrheit in Kurzzeit-Häppchen gefüttert als vermutliche Wahrheit in Langzeit-Keulen. Eben weil Frustration und Wut positive Energie eher hemmt als fördert. Es ist ja genauso Wahrheit, wenn Veranstaltungen abgesagt werden mit der Prämisse: wir sehen von Woche zu Woche, wie die Lage sich entwickelt.
    Beim Klimawandel mit seinen unumkehrbaren Kipppunkten allerdings könnte doch die Langzeit-Variante besser für die Welt sein. Und da wird sie leider verschlampt bisher!

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