Haudrauf der Woche: Der Winter 2012/ 2013

HdW

Angeblich finden sich schon bei Hippokrates Anmerkungen zur Winterdepression.

Die Tatsache, dass in der „dunklen Jahreszeit“ gehäuft Menschen über depressive Verstimmung klagen, hat nicht nur psychologische Gründe. Durch den Lichtmangel erhöht sich im Blut der Melatoninspiegel, die Produktion von Serotonin wird heruntergefahren. Das macht schlapp und müde. Allerdings gibt es auch noch andere Theorien für das Auftreten der „seasonal affective disorder (SAD)“, wie die Winterdepression im englischsprachigen ICD heißt, zum Beispiel die reduzierte Ausschüttung bestimmter Hormone aus der Nebenniere bei Lichtmangel.

Vom Syptomenspektrum unterscheidet sich die Winterdepression in typischer Ausprägung übrigens von anderen Depressionsformen. So findet sich bei SAD meist ein gesteigertes Schlafbedürfnis, eine Gewichtszunahme sowie ein Heißhunger auf Süßigkeiten. Bei einer „herkömmlichen“ Depression dagegen klagen die meisten Patienten über gegenteilige Phänomene: Schlafreduktion, Appetitmangel und Gewichtsabnahme.

Therapeutisch wird vor allem die Lichttherapie empfohlen. Bei milden Formen („Winterblues“) reicht es aus, täglich ausreichend lange aus dem Haus zu gehen und so zumindest noch die letzten Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke gekämpft haben, einzufangen. Patienten mit stärkeren Symptomen können von der täglichen Sitzung vor einer speziellen Lichttherapie-Lampe profitieren.

Hmm, eigentlich wollte ich gar nicht so  viel zum Thema Winterdepression schreiben, sondern den für die krasse Zunahme dieser Beschwerden in diesem Jahr Verantwortlichen an den Pranger stellen.

Nach einem Bericht von Spiegel Online befinden wir uns im finstersten Winter seit 43 Jahren. Keine 100 Stunden Sonnenschein gab es seit Dezember 2012. Kein Wunder also, dass wir alle melatoningesättigt sind.

Und wenn man schon mal einen Schuldigen dafür gefunden hat, dann soll man ihn auch zur Verantwortung ziehen.

Also, hiermit geht der „Haudrauf der Woche“ an den düsteren, dunklen, depressionsfördernden Winter 2012/2013:

"Der Winter" (Arcimboldo)

„Der Winter“ (Arcimboldo)

 

Dabei könnte der Winter doch auch ganz schöne Seiten haben:

Peter Teuschel

 

 

7 Responses
  1. Jeder Winter, der vorbei ist, ist ein Gewinn… ;-)) Da hau ich gerne mit drauf! Kann die warmen Märztage schon gar nicht mehr erwarten…. !

  2. Ich liebe Schnee und mag den Winter.
    Aber das Grau der letzten Wochen ist wirklich schwer zu ertragen.
    Es beruhigt mich allerdings, dass das Kind (= völlig fehlende Motivation, das Gefühl, dauernd schlafen zu können und – leider! – der jeglicher Diät abholde Heißhunger auf Süßes) einen Namen hat.
    Den nehm ich morgen zusammen mit Uwe, dem Schweinehund, mit ins Fitnessstudio. Und wehe, dann scheint die Sonne nicht!

    • *smile* es ist mir gänzlich unnachvollziehbar, wie man den winter mögen kann ggg aber es ist schön, wenn sie es können… denn er kommt ja jedes jahr… ob man will oder nicht …. 😉

      • *erröt*
        (Flüsternd) Ich war gar nicht! Aber nicht verraten. Uwe hat’s nicht gemerkt. Er hat netterweise trotzdem für Sonne gesorgt.

        @Eva: Ich liebe es, wenn Schnee fällt und plötzlich alles ganz still wird. Und sonnige Schneetage, wenn man draußen sein kann, finde ich auch großartig. 🙂

  3. Der Winter scheint sich, zumindest in meiner Ecke des Landes, den Titel zu Herzen genommen zu haben und hat zumindest für heute den Rückzug angetreten. Sonne, strahlend blauer Himmel… hach ja, endlich mal wieder schönes Wetter 🙂

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