Gut gedacht, schlecht gemacht

„The Richard Dawkins Foundation for Reason and Science“ ist eine Organisation, die ich wirklich sehr schätze. Sie beschäftigt sich auf eine geistreiche und meist humorvolle Weise mit den Widersprüchen und Ungereimtheiten religiöser Ansichten und stellt wissenschaftliche Thesen und gesicherte Erkenntnisse dagegen.

Auf facebook kann man sich ein Bild davon machen.

Leider greift auch das Team von Richard Dawkins mal daneben:

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Schon klar, was gemeint ist. Das Hören von Stimmen als göttliche Botschaft, die zur Opferung des eigenen Kindes führt, wird hier mit satirischer Schärfe angeprangert.

Leider entsteht daraus eine glatte Diskriminierung von Patienten, die krankheitsbedingt Stimmen hören, also in der Mehrzahl der Fälle an einer Schizophrenie leiden.

Und da haben wir wieder das alte Klischee: Der irre Schizo-Killer, der weggesperrt gehört.

Diese gefährliche Verallgemeinerung erzeugt ein schiefes Bild von schizophrenen Patienten. Zwar besteht nach neueren Untersuchungen in der Tat ein erhöhtes Gewaltpotential bei dieser Patientengruppe, aber unter einer vernünftigen Behandlung und in der täglichen Praxis spielt dies erfreulicherweise keine wesentliche Rolle. Keineswegs sind alle schizophrenen Patienten in „mental asylums“ untergebracht, dazu besteht auch kein Anlass.

Für mich ein gedankenloser und der Richard Dawkins Foundation unwürdiger Fehlgriff.

 

Peter Teuschel

 Bild: Richard Dawkins Foundation

 

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