Sind Frauen mit ihrem Partner unzufriedener als Männer?

Wenn ich so die letzten Jahre Revue passieren lasse und all an die Paare denke, die mir an meinem Schreibtisch gegenüber saßen, so komme ich zu einer kleinen, ganz privaten und nicht repräsentativen Statistik:

Auf 20 Männer, die mit ihrer Beziehung unzufrieden sind, kommen 80 Frauen, die sich über die Partnerschaft beklagen.

Mit anderen Worten äußern wesentlich mehr Frauen Unzufriedenheit mit der partnerschaftlichen Situation als Männer.

Ohne jetzt im einzelnen auf die Gründe einzugehen, die vorgebracht werden, erstaunt mich diese Verteilung schon.
Woran mag das liegen?
Ich stelle mal ein paar Thesen und Fragen in den Raum.

  • Männer sind schlechtere Partner, je länger die Beziehung dauert (denn um länger dauernde Partnerschaften geht es hier).
  • Frauen sind prinzipiell eher unzufrieden oder nörgeln mehr.
  • Männer sind leichter zufrieden zu stellen (womit?) als Frauen.
  • Frauen sind in der Partnerschaft an anderen Dingen (welchen?) interessiert als Männer.

  • Männer sind weniger sensibel, was Beziehungsdinge angeht.

  • Frauen gehen eher zum Psychiater, wenn sie unzufrieden sind.

  • Männer haben andere Kompensationsmechanismen (welche?) als Frauen.

  • Frauen haben häufig eine andere, weniger zufriedenstellende Rolle (Haushalt und Kinder vs. Karriere).

  • Das Ganze ist ein vom Zufall bestimmtes Schlaglicht auf mein Behandlungzimmer, das sich in anderen Praxen nicht reproduzieren lässt.

  • Meine Wahrnehmung in dieser Hinsicht ist falsch.

Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen und würde doch immer nur auf eines hinweisen:

Ich weiß den Grund nicht.

Gibt es hierzu Meinungen/ Erfahrungen/ Einstellungen? Oder erleben andere dieses Thema vielleicht ganz anders?

Ich freue mich über Beiträge und Meinungen.

Peter Teuschel

Foto: © Ana Blazic Pavlovic – Fotolia.com

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28 Responses
  1. Es ist ewig her, dass ich John Gray gelesen habe. Aber liegt es nicht zum Großteil daran, dass die Ansprüche und Erwartungen von Männern und Frauen in Beziehungen und an Beziehungen so extrem unterschiedlicher Natur sind? Dass Frauen einfach ganz andere Bedürfnisse haben – die die wenigsten Männer aufgrund ihrer Denk-, Handlungs-, Empathiefähigkeit selten in der Lage zu geben sind?
    frauen aber aufgrund ihrer Denk-, Handlungs-, Empathiefähigkeit sehr oft versuchen, die Bedürfnisse ihrer Männer zu erfüllen, oft doppelt und sehr häufig unter Zurückstellung oder gar Verleugnung der eigenen Bedürfnisse? (Das sagt nicht John Gray so, das ist, was ich aus der Erinnerung ziehend interpretiere.)
    Warum Frauen das tun, sie dahingestellt. Vielleicht ursprünglich sogar aus Eigennutz. Oder aus Hoffnung, davon zu profitieren, weil Mann reagiert.

    Aber da Männer nicht – im Sinne der Frau – angemessen reagieren (können), werden die Frauen immer wieder enttäusht, schließlich frustriert, suchen die Fehler bei sich, stauen auf, geben die Schuld dann dem Mann…. – und „jammern“ schließlich bei Ihnen.

    Und die Männer? Die sehen doch meist gar nicht, dass sich irgendetwas in der Beziehung ungünstig entwickelt. Sie ziehen ihre Zufriedenheit aus ganz anderen Umständen. Oder warum fallen so viele Männer aus allen Wolken, weil ihre Prtnerin sich vermeintlich unerwartet von ihnen trennt?

    Mal so ein spontaner Gedankenstrang.

      • So in etwa … – nicht generell, nur in gewisser Weise.

        Den Rest meiner Antwort zu formulieren ist mir ist jetzt zu kompliziert- ich
        lesen erst einmal, was die anderen schreiben 😉

  2. osterhasebiene langnase Antworten

    Ich denke, es liegt in der grundsätzlichen Verschiedenheit der Geschlechter:
    Für den Mann ist die Welt (seine Mission/ Auftrag) wichtiger als die Frau, für die Frau ist der Mann das wichtigste im Leben. Akzeptiert man diesen Unterschied (denn dafür lieben wir Frauen ja die Männer, dass sie „Helden“ sind), so kann man getrost auf die Männer warten und sich die Zeit derweilen anderweitig vertreiben (oder auch nützliches tun). Die Männer kommen wieder zurück.

    • „… für die Frau ist der Mann das wichtigste im Leben“
      Diesen Satz sollte man auch mal zur Diskussion stellen. Ob das alle Frauen so unterschreiben würden?
      🙂

      • osterhasebiene langnase Antworten

        Es gibt viele gute Gründe, um mit einem Mann zusammen zu sein. Sollte es sich aber um (bedingungslose) Liebe handeln und alles andere ist „nur“ ein Handel, wird die oben genannte „Gesetzmäßigkeit“ in Kraft treten. Loslassen statt verlassen (innerlich wie äußerlich) könnte ein Zauberwort in Beziehungen heißen.

    • osterhasebiene langnase Antworten

      Haha…ist ja interessant, was ich da vor zwei Jahren geschrieben habe, ich glaube, das bedarf dringend eines updates: Die Frau soll natürlich im Leben des Mannes genauso wichtig und unentbehrlich und unaustauschbar sein wie umgekehrt. Keine Einseitigkeiten! Das ist der Tod der Liebe. Beide haben den Raum, männliche und weibliche Anteile auszuleben, dann könnte es funktionieren bei gegenseitiger Achtung und Respekt. Ein Kriterium ist auch, ob beide für sich alleine glücklich sein können (prinzipiell) und es zu zweit nur einfach viel schöner finden. Liegt wohl daran (mein Kommentar 2015), dass ich leider zu sehr auf Blaubart-Ehefrau getrimmt/sozialisiert wurde. Liebe Grüße.

  3. Dieser Beitrag amüsiert mich. Und ich werde es höchst subjektiv beantworten.

    Denn in meiner langvergangenen Ehe machte mir mein Ex zum Vorwurf, dass ich zufrieden sei (glücklich müsste ich sein, nicht einfach nur zufrieden). Das könne doch nicht alles gewesen sein. Als er mit seiner neuen zusammen war, erklärte er mir, dass er mit ihr streiten könne im Gegensatz zu mir.

    Ich hatte nach 2 Jahren des Zusammenlebens die Alternativen: a) weiter nörgeln b) nicht mehr nörgeln c) weggehen d) einen Therapeuten aufsuchen (was nicht in Frage kam, denn wir sind doch so reif 🙂 wir brauche so etwas nicht, das wäre was für Irre, die ihr Leben nicht im Griff hätten). Dass mir die Wahl, die auf b) fiel, nach weiteren 16 Jahren zum Vorwurf gemacht wurden, kommentiere ich nicht weiter. Er gab mir irgendwann noch einen weiteren Ratschlag (!), dass ich ihn nicht fragen hätte sollen, was er essen möchte, sondern so wie seine (20 Jahre jüngere) neue Ehefrau das Essen einfach hinstellen hätte sollen, ohne lang rumzufragen.

    Heute wäre ich mit einem Leben wie damals allerdings nicht mehr zufrieden. Denn ich bin alleine oft ziemlich glücklich und manchmal recht zufrieden und selten bisschen durch den Wind.
    Ich bin also vielleicht eher ein Mann als eine Frau oder mein Ex hat verdammt weibliche Züge, die die meinen bei weitem übertrafen.

    Mein Resumee ist heute ein anderes, bei einer neuen Partnerschaft würde ich auch auf den Punkt
    „- Frauen gehen eher zum Psychiater, wenn sie unzufrieden sind. “
    zurückgreifen, nicht um rechtzubehalten, sondern um zu einem gemeinsamen Sprachmodus zurück zu finden. Ich weiß, dass ich heute Hilfe aufsuchen würden, wenn mit der Kommunikation etwas nicht funktioniert. Einen Übersetzer sozusagen. Das würde dazu führen, dass Sie zu genau diesen Rückschlüssen kommen, die Sie beschrieben haben.

  4. Lieber Herr Teuschel,

    nur zu zwei Ihrer Thesen kann ich sagen, daß sie vermutlich falsch sind:

    „- Das Ganze ist ein vom Zufall bestimmtes Schlaglicht auf mein Behandlungzimmer, das sich in anderen Praxen nicht reproduzieren lässt.

    – Meine Wahrnehmung in dieser Hinsicht ist falsch.“

    In meinem Behandlungszimmer sieht’s nämlich genauso aus wie in Ihrem.

    Besonders auffällig finde ich die Problematik bei Dementen: Die Frauen von dementen Männern neigen eher dazu, einen gewissen Groll gegen ihre Männer zu pflegen als umgekehrt – wobei es natürlich eher die Kombination Frau + dementer Mann als umgekehrt gibt. Frauen haben auch weniger Hemmungen, im Beisein des gehandicapten Gatten seine Schwächen anzusprechen („… und stellen Sie sich vor, seit kurzem macht er auch noch die Hosen voll“), woraufhin die Männer vor Scham fast in den Boden versinken.

    Sind Frauen evtl. weniger tolerant im ganz ursprünglichen Wortsinn, also weniger „des Ertragens oder Erleidens fähig“, zumindest dann, wenn es sich um chronische Probleme handelt? Handelt es sich möglicherweise um ein evolutionäres Relikt: Die physisch schwächere Frau war auch bei Partnerproblemen in der schwächeren Rolle und von daher schon des eigenen Selbsterhalts wegen besonders sensibel und reagibel bei Schwierigkeiten in der Partnerschaft?

    Fragen über Fragen… – also, ich weiß dazu auch nicht mehr und mir ist auch nichts aus der Literatur bekannt. Vermutlich verstößt schon allein Ihre Fragestellung gegen die derzeitige Gender-Korrektheit, in der es nur noch „HeldInnen“ (mit Majuskel-I) und WohltäterInnen gibt, aber komischerweise nie und nimmer ein Majuskel-I bei negativer Konnotation – oder haben Sie schon irgendwo mal was von VerbrecherInnen oder SexualstraftäterInnen gelesen?

    Alles Gute für 2015!

    Ihr Christian Nunhofer

  5. Wir wissen natürlich Beide das der „Psychiater“,
    an sich ein Scheiß Job ist,
    aber irgendein Kerl muss den halt machen
    da würde ich mir an Ihrer Stelle nicht zuviel…
    Gedanken machen
    das ist reine Egomanie
    Schlaglicht muss nicht sein,
    gibt heut zutage Farbtherapie,
    ziehen Sie sich doch mal bunt an.
    Das schreckt vielleicht noch mehr ab

  6. Sag ich doch,
    sie sind einfach ein lieber Kerl
    aber so ein bunter Hund würde Ihnen auch nicht schlecht
    stehen
    vielleicht nicht irgendwie wild gemustert
    sie sollten da mal eine Frau rangehen lassen
    das wird dann farblich der Knall
    vielleicht kein durchschlagender Erfolg
    aber Mann fängt immer im kleinen an
    brustschwimmen und so…!

  7. Das „Kleine Rote“ ist da so mein Favorit,
    aber der Ali vom Schlüsseldienst,
    ist auch so ein Macher
    probieren geht über studieren
    jeder tut halt was er kann
    fangen sie an
    basteln geht immer

  8. Man erwartet vom Partner ja, dass er so einige Rollen erfüllt. Unter anderem sollte er auch ein wenig „beste(r) Freund(in)“ sein. Und was machen wir Frauen mit unseren besten Freundinnen? Leben und Beziehungsdinge noch und nöcher bequatschen. Selbst bei Freundinnen, mit denen einen beruflich viel verbindet: Beziehungen sind ein sehr, sehr wichtiges Gesprächsthema. Und was machen Männer mit ihren besten Freunden? Segeln, Bowlen, Angeln, am Auto/Fahrrad basteln etc. Passt nicht wirklich und ich denke tatsächlich, dass der Leidensdruck bei den Frauen dann größer ist.

  9. Stefan Glöckner Antworten

    Männer haben andere Kompensationsmechanismen (welche?) als Frauen.

    Die Frage lässt sich leichter beantworten, als man oder Frau denkt…

    Männer können in einem Hobby Erfüllung finden, was Frauen NIE erleben werden! Männer fahren stundenlang mit der Modelleisenbahn im Kreis und freuen sich…wie Kinder! Oder fahren mit dem OffRoader durch eine Sandgrube und freuen sich..wie Kinder! Oder geben Geld dafür aus, Bagger zu fahren..und freuen sich, wie Kinder!

    Uns Männern ist das Einfache, die kindliche Freude oder wie man es nennen mag, der multiple Seelenorgasmus schlecht hin, den eine Frau selten erfahren kann…weil Ihr die Freude an vielen Dingen verloren gegangen ist! Vor allem an Dingen, die sooo winzig sind, dass man sie fasst übersehen könnte, nur Mann nicht!

    Aber es gibt genauso viele Männer, die das auch verlernt haben! Der Druck der Gesellschaft lastet so sehr auf Ihnen, dass ihnen der Nachbarsjunge, der gerade auf einer Mauer rum klettert nur einen Gedanke entlockt…. „Sollte ich das Jugendamt informieren, oder lieber ein Anzeige bei der Polizei machen! …und sollte ich die Anzeige jetzt online stellen, oder lieber aufs Revier fahren! Brauch ich einen Anwalt…!“

    In diesem Sinne…Die Boote der Jugend fahren weiter zur See!

  10. Ich tendiere zu den Kompensationsmöglichkeiten.

    Die Partnerwahl wird durch andere Kriterien bestimmt, als die sich anschließende Partnerschaft. Ich kann die Beobachtung bestätigen, dass Frauen (heute, mehr als zuvor?) bei der Partnerwahl verstärkt Wert auf einen gewissen Status (nicht unbedingt Geld und Spitzenjob, sondern auch ausgewählte Betätigungen) des Mannes legen. Das zu erfüllen fällt vielen Männern nicht unbedingt schwer und das machen sie von sich aus eh schon gern: Nach außen glänzen, sich erfolgreich gegen Konkurrenz durchsetzen. Allerdings ist es mir bis heute ein Rätsel was Frauen daraus für die Partnerschaft herleiten.
    Der übliche Zeitpunkt, an dem sich partnerschaftliche Probleme dann offenbaren, ist nach meinem Empfinden, wenn gemeinsame Kinder hinzukommen. Da sind dann offensichtlich beide Partner nicht ausreichend auf das vorbereitet was auf sie zukommt. Männer sind dann eher zufrieden, haben sie doch ihren Status ausgebaut, zwar nicht gegenüber der Partnerin, dort können sie maximal den Status aufrechterhalten, aber durchaus und wie gewohnt nach außen und das zählt.

    Disclaimer: Bitte das Vorausgehende nicht pauschal bewerten, lediglich tendenziell. 🙂

    Mit besten Grüßen
    Ralph Steinfeldt

    • Die Kinder als Dekompensationstrigger – interessant! Wird jeder bestätigen können, dass Kinder die Beziehung noch mal auf eine besondere Weise auf die Probe stellen.

      Grüße nach Hamburg!

  11. Eigentlich wollte ich meinen Mund halten, aber ich musste viel darüber nachdenken:

    – als ich Schulkolleginnen traf, die dann über andere aus der Klasse zu lästern begannen. Wir haben vor über 30 Jahren unseren Abschluß gemacht. Verstanden habe ich es nicht.

    Wobei ich über Menschen, die ich lieb habe, sehr viel nachdenke. Z.B wie ich eine Freundin, die ein Alkholproblem hat, aufmerksam mache, dass es eine Grenze überschritten hat. Nörgelt vielleicht nur jener, der sich einbildet, im Recht zu sein und der andere soll „seiner“/“ihrer“ Norm entsprechen. Hat es damit zu tun, dass Frauen als Mütter, Kinder erziehen und die Grenze zu Erwachsenen überschreiten und ihre Männer auch erziehen wollen? Dass die verschiedenen Rollen, die sie haben, manchmal vermischt werden?

    – ein Freund, der mir ein Ersatzvater ist, sagte vor 14 Jahren, dass er seine damals neue Freundin schätze, weil sie einmal etwas sage und dann nicht darauf herumreitet. Seit 3-4 Jahren nörgelt sie, regt sich über Seiten auf, die er immer schon hatte, über die sie am Anfang lachte. Er ist sehr zurückhaltend zu sagen, dass es ihm zuviel ist (er ist 73). Ich habe oft gesehen, wie er sich entschuldigt hat, sie leider nicht. Das „so soll man sein oder sich so benehmen“ hat über die Besonderheit dieses Mannes gesiegt.

    Ehrlich gesagt, würde ich mir wünschen, dass Frauen nicht so sind. Es ist so, als ob irgendwelche seltsamen gesellschftlichen Normen über die Menschlichkeit, Vernunft siegen würden. „Benimm dich so, sprich so, alles andere ist nicht konform.“ Es entspricht aber auch meiner Erfahrungen im Altersheim, wenn man den „Normalen“ zuhört, wie sie über die „irren“ Alzheimerkranken sprechen. Sie halten die eigene Welt dieser Menschen nicht aus. Ich mag die Alzheimerkranken, denn sie helfen mir dabei zu lernen, mir treu zu bleiben. Sie sind meine Lehrmeister. (Meine Mutter hatte Alzheimer und ist vor 2 Jahren verstorben und ich besuche jetzt im Altersheim andere).

  12. Dieses Ergebnis irritiert mich überhaupt nicht. Ich stelle in Gesprächen mit Frauen fest, dass fast jeder Satz mich „Ich…“ beginnt. „Meine Kinder….“ ist wohl der schrecklichste Satzanfang der mir in den letzen Jahren permanent unterkommt. Das ist nicht nur so eine Redensart – das ist 100% so gemeint. Von all den schlechten Dingen die man auf einer Skala so messen kann rangieren solche Frauen für mich auf der gleichen Höhe/Tiefe wie fleischfressende Bakterien. Wenn ich in Trafiken/Zeitungsläden die Flut an Zeitschriften für Frauen sehe, kurz darin blättere, stelle ich noch etwas fest: Nur Tipps über Diäten, Schuhe und was weiß ich noch für ein Kram. Kein Wort z.B. über Weiterbildungsmaßnahmen oder ähnlich „wertvolle“ Information. Anscheinend ist ein fetter Bauch schlimmer als Dummheit? Anstatt Bildung und Wissen lieber eine Diät.
    Heute versuchen Frauen (aus meiner Sicht immer öfter und ungenierter) eine Kombination aus alten Traditionen gemischt mit feministischer Gleichberechtigung – ich sage dazu Opportunismus. Das heißt im Klartext, dass der Mann grundsätzlich ein bereitwilliger Knecht sein soll, aber ansonsten nicht mehr als ein frauenunterdrückender Täter ist. Weiters soll ein Mann von heute natürlich erkennen wann er selbstlos und uneigennützig den Hintern der Frau zu putzen hat.
    Wie soll das funktionieren? In der allgemeinen Lage (und dem Selbstbild der Frau) ist es nur logisch dass die Schuld über das Versagen vieler Frauen in Beziehungen dankbar auf die dazu gehörenden Männer abgewälzt wird – habe ich selber mehr als nur 1 Mal erlebt. Bzw habe ich es ganz selten erlebt, dass eine Frau sagt: „ja – ich habe auch mehr als genug zum Scheitern beigetragen“. Dieser reife Satz kommt selten bis gar nicht über die Lippen. Viele Frauen vertreten noch immer die Überzeugung, dass ein Mann wie der persönliche Diener bereitzustehen hat – doch in Zeiten der Emanzipation ist so ein Verhaltensmuster nicht nur veraltet sonder auch unangebracht. Wer emanzipiert ist braucht keinen Diener. Da beißt sich das Vieh doch in den eigenen Schwanz. Etwas Blöderes lässt sich nicht einmal in einem Tierpark finden (Bitte um Entschuldigung liebe Tiere – es ist „nur“ eine Metapher).

  13. Da gibt es einen „blöden Spruch“

    Frauen hoffen, dass sich der Mann im Laufe der Beziehung ändert und Männer hoffen, dass die Frau sich in der Beziehung nicht ändert. (irgendwie so ähnlich war der Spruch, nicht wörtlich)

    Das habe ich in vielen Beziehungen bisher auch so erlebt. Auch mit der Unzufriedenheit, wie hier beschrieben. Heute weiß ich, es lag tatsächlich an mir und nur an mir selbst.

    Ich war bei der Wahl des Mannes nicht wählerisch genug. Vielleicht spielt auch ein Mangel an Selbstwert (und Selbstliebe) mit hinein (einen besseren krieg ich eh nicht ab).

    In meinem Versuch, den Mann so zu lieben wie er war (obwohl er nicht so war, wie ich mir einen Mann vorgestellt habe) wurde ich dann immer mehr unzufrieden.

    Meine Erfahrung hat gezeigt, es gibt nur einen einzigen (Aus-)Weg: Einen Mann zu wählen, den frau so liebt, wie er ist. Ohne wenn und aber. Dann kommt auch das Nörgeln nicht!

    Und sich selbst auch zu lieben, das ist der zweite wichtige Punkt. Sich nicht für den anderen zu verbiegen damit es zu keinen „Beziehungsschulden“ kommt (wenn ich für Dich mache/aufgebe/opfere, dann musst auch Du…)

    In Wahrheit ist alles sehr einfach habe ich gelernt. Und bin glücklich in meiner nicht mehr neuen sondern Dauerbeziehung.

    lg
    Maria

  14. Ist es nicht schön, dass Männer und Frauen nicht gleich sind? – Aber hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass es ein gutes Stück überholte Erziehung sein könnten, wie Männer und Frauen miteinander umgehen. Männer brauchen eine klare und nicht verschnörkelte Ansprache. Aber wir Frauen werden noch immer auf „zurückhaltend und umschreibend“ erzogen. Ich bin überwiegend mit Männern groß geworden als Mädchen. Mein Vater war maßgeblich an meiner Erziehung beteiligt. Von Männern werde ich meist gut verstanden – von Frauen eher weniger. Mein „armer“ Gatte wird bestimmt häufig bedauert, weil ich so gradlinig, also dominant wahrgenommen werden. Frauen bin ich zu direkt. Ich habe gelernt, dass man weder Männer, noch Frauen ändern kann. Was man ändern kann ist die Haltung gegenüber den Wünschen des Partners. Lass den Mädels doch den Mädels Abend und den Männern Ihre Eisenbahn. Frauen die beruflich zufrieden sind und, wenn vorhanden, vom Partner pari unterstütz werden, sind sicher zufriedener. Der von mir meist gehasste Ausdruck ist: die Männer sollten im Haushalt mehr helfen bzw. die „Doppelbelastung“ der Frauen. Hä? Machen Frauen mehr Dreck, müssen also auch alles wegräumen? Wir leben im Jahr 20015 – einfach GEMEINSAM durchstarten, dann klappst auch mit den Verstehen – und wir sind vielleicht nicht mehr so unterschiedlich, sondern im Gleichklang. Übrigens neigte auch ich zu Übertreibungen in diesen Angelegenheit – alles können, keine Hilfe anfordern und annehmen. Heute ist es ein ganz einfacher Satz: Ich brauche hier Unterstützung bzw. dass muss du übernehmen – klappt gut! MS

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