Endlich

Die zurückliegenden Monate waren hart. Nicht nur, dass Corona uns in Atem hält, es gab ja auch noch diesen bösartigen Troll, der die Demokratie in den USA und weltweit auf die Probe stellte. Seinetwegen habe ich damals die Seite DEIKS ins Leben gerufen und ich bin so was von froh, dass wir ihn alle überlebt haben.
Gerade als Deutscher, der auf die schrecklichste Geschichte der Neuzeit in seinem eigenen Land zurückblickt, wurde einem in den letzten Monaten angst und bange, ob die Anschläge auf Freiheit, Rationalität und Wahrheit gelingen würden oder ob die Amerikaner, stellvertretend für unsere westliche Demokratie, das alles würden in die Schranken weisen können.

Trump ist Geschichte, aber er ist weder vergessen noch vorbei. Seine Saat des Bösen ist aufgegangen, so wie sie immer aufgeht in dieser Welt, die nicht von festgelegten Strukturen, sondern von persönlicher Entscheidung und Positionierung bestimmt wird.

Also ist der Kampf noch nicht vorbei? Nein, das war er nie, seit es Menschen und ihre teils fatale, teils wunderbare Eigenschaft gibt, sich für böse oder gut zu entscheiden.

Was mich persönlich besonders beeindruckt hat, ist nicht, dass die Stimme der Vernunft wieder deutlich hörbar ist, dass der Chefvirologe Anthony Fauci merkbar erleichtert war und die Rückkehr zur Wissenschaftlichkeit pries oder dass der neue Präsident Biden keine Zeit verloren hat, um wesentliche Irrwege seines Vorgängers im Amt zu korrigieren.

Zwei Dinge sind es, die mich ganz subjektiv befreit und entlastet haben.

Das eine ist die Flut an Bernie Memes. Endlich wieder Spaß im guten Sinne. Keine bitteren Karikaturen eines Präsidenten, der selbst alle satirischen Überspitzungen seiner selbst durch bisher unvorstellbare Realitäten toppt. Kein bitterer Beigeschmack wie bei all diesen Darstellungen eines orangegesichtigen Demagogen, so dass einem das Lachen in den Mundwinkeln gefriert.

Nein, die Bernie Memes sind gute Nachrichten aus den USA: Man erstickt nicht mehr am eigenen Lachen. Denn der humorloseste Politiker der jüngeren Vergangenheit ist weg.

Und dann natürlich Amanda Gorman. Sie hat alle bezaubert bei dieser Amtseinführung. Das ist für mich das Wunderbare: Dass nicht nur die Wissenschaftler aufatmen. Nein, auch die Kunst kann sich wieder entfalten, muss sich nicht mehr abarbeiten an einem uninspirierten Machtpolitiker.

Wissenschaft und Kunst Hand in Hand: Das geht nur in einer freien, in einer bunten Gesellschaft.
Ich wünsche Joe Biden und Kamala Harris alles Gute für ihre Amtszeit.

2 Responses
  1. Bingo! Das wünsche ich Joe Biden und seinem Team ebenfalls.
    Ich hoffe, dass sie noch lange durchhalten und dass ihnen beizeiten jüngere Politiker im freiheitlichen Sinne nachfolgen werden. Die Gradwanderung zwischen individueller Freiheit und Diktatur wird uns Menschen auf dem Planeten Erde = Erdenbürger in Zukunft noch sehr beschäftigen, denke ich. Trump war auf diesem Weg ein böses Durchgangsstadium.

  2. Ob´s mit Biden nun besser wird? Abwarten. Er will ja einen harten Kurs gegen Russland fahren. Das halte ich für brandgefährlich. Die Zukunft des Planeten steht sowieso in den Sternen…

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