Quickie: Wofür Psychotherapie gut ist

 

Frau K., eine langjährige Patientin, berichtet vom orthopädischen Gutachter.

Der hätte nicht gerade seinen besten Tag gehabt.

Also erstens sei das mit der Fibromyalgie ein Blödsinn. So was gibts ja schon gar nicht. Dann und überhaupt die ganze Psycho-Geschichte. Burn-out und diese ganzen neuen Erfindungen. Er arbeite auch von früh bis spät und habe kein burn-out. Und dann die Psychotherapie. In seinem Umfeld hätten alle Depressionen, und denen habe die Psychotherapie nix geholfen.

Wofür diese Psychotherapie überhaupt gut sei?

„Herr Doktor, gesagt hab ich nichts zu ihm, aber gedacht hab ich mir: Und wenns nur dafür gut ist, solche Vollpfosten wie dich auszuhalten.“

Sollte man als Therapieziel offiziell anerkennen.

 

Peter Teuschel

6 Responses
  1. shgmobbinggraz Antworten

    Oh – Gott sein Dank eine Patientin, die sich nicht ins Boxhorn jagen lässt.. und in Verzweiflungszustände verfällt – ob so einer „Behandlung“. Meine Güte! Ein ganz ein versierter einfühlsamer Arzt… Es ist sensationell unglaublich, was Ärzte Pat. „antun“ können. Aus meiner jahrelangen Ordinationserfahrung kann ich nur (leider) bestätigen, dass Pat. mit Fibromyalgie-Syndrom sehr oft so abgewertet werden ;(. Alles, was net Hand und Fuß hat und in ein KLARES Symptommuster passt, ist schon mal VERDÄCHTIG – alles nur psychisch, oder eingebildet. Das ist das erste, was so ein Pat. zu spüren bekommt. Ist ja viel einfacher, als sich auch mit schwierigen Diagnosemustern auseinanderzusetzen, sich Zeit zu nehmen, vlt. mal sein Wissen auf den akt. Stand von Fibromyalgie zu bringen etc… Da stempeln wir sie lieber gleich ab als querulatorische, eingebildet Kranke.
    Vielleicht sollte Ihre Pat. folgenden Artikel mal dem Orthopäden geben:
    FIBROMYALGIE
    Nachgewiesen wurden deutliche Zeichen für eine Schädigung der kleinen
    Nervenfasern, berichtet die Neurologin Claudia Sommer von der Uniklinik
    Würzburg (Brain, a journal of neurology, 2013; online 9. März).
    http://brain.oxfordjournals.org/content/early/2013/03/09/brain.awt053.abstract?sid=2968448b-05f9-4627-905d-79beeb60cd95

    Damit sie als endgültig querulatorische, besserwissende, unangenehme eingebildete Kranke sich ihren Titel auch verdient hat!
    Mit solidarischen Grüßen an alle Fibromyalgie-PatientInnen!
    http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at

  2. shgmobbinggraz Antworten

    UUUUUUUUUND:

    Seine Aussage: In seinem Umfeld hätten alle Depressionen…. gg

    Sollte der Herr Dr. auch mal überlegen, WARUM das in seinem Umfeld so ist !!!!

  3. Mir geht es zumindest so – wenn man selber mal an so einen „emphatischen“ und wohl auch überarbeiteten Gutachter geraten ist – das ich hier sehr gut nachfühlen kann, wie sich diese Patientin gefühlt haben muss. Ich war damals daraufhin eingeknickt und so schnell nicht wieder aufgestanden. Diese Patientin ist Gott sei Dank wohl etwas wehrhafter und stärker als ich.
    Auch einen Burn-out muss man sich selber eingestehen können, aber da ist dieser Kollegen noch weit davon entfernt. Schade für ihn und alle seine Patienten.

  4. Mein Hausarzt meinte nach meinem Vierteljahr Aufenthalt im Krankenhaus und entlassen mit der Diagnose COPD Gold 3 und ich hatte es mit bekommen in meinem Zimmer lag ein Mann im Endstadium COPD
    er wollte aus dem Fenster springen und ich hatte mich natürlich informiert wie die Überlebenschance bei COPD bestehen .Ach ich solle mich nicht so anstellen er habe seit Ewigkeiten Diabetes Typ 1 und lebt noch . Da fragte ich mich war da einer der echt Medizin studiert hatte .
    Da viel mir mein alter Psychater ein der mir mir bei einem Gespräch sagte auf den Eid des Hippokrates haben wir alle nicht wirklich geschwört

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