Morgen gehts los mit der Zebrafrau

ZEBRAWOCHEN:

 

Ab morgen ist die Zebrafrau im Handel!

Peter Teuschel

9 Responses
  1. Wunderbar: einer der Lieblingssongs meiner Jugend!
    Wünsche der Zebrafrau für morgen einen guten Start und dass der Songtext sich nur teilweise auf sie bezieht.
    Viele Grüße von Rosalita.

  2. heute kam die Zebrafrau…….habe einfach aufgeschlagen und zuerst den „Helden“ gelesen….und dann „Eis“………
    wenn ich nicht wüsste, dass es Sie in realiter gibt, so glaubte ich an ein Phantom……..
    Sie sind nicht für Ihre KollegInnen verantwortlich und auch nicht für die ökonomischen, wie auch immer Umstände und Zustände………..ich frage mich dennoch, warum begegnen so viele Ihrer KollegInnen Ihren Patienten nicht auf Augenhöhe und mit Herzenswärme, Mut und Experimentierfreude, so wie Sie…….
    Danke für dieses Buch…es ist ein Schatz und gibt mir ein Stück Vertrauen in das Leben zurück….
    Bitte machen Sie weiter so……weiß nicht, ob es KollegInnen danken, aber vlt könnten Sie jungen Unerfahrenen etwas weitergeben……….
    Einer meiner Traumasätze eines Therapeuten (meiner Mutter ggüber, als ich mit Panikattacke vor ihm saß 1975 !!!) „macht sie -also ich-immer so einen Zirkus ?“) wirkt bis heute………
    Deshalb danke für Ihre Arbeit. Mehr als danke………….

    • Vielen Dank für das positive Feedback! Was die Einstellung vieler Ärzte (auch vieler psychiatrischer Kollegen) den Patienten gegenüber (unabhängig von den schlechten Rahmenbedingungen der deutschen Kassenmedizin) angeht, bin ich sehr viel am Nachdenken. Aber das würde dieses Antwortfeld sprengen …

      • …….ja ich weiß.
        Meine „Kritik“ Ihrer Geschichten ist viel zu kurz gekommen. Eigentlich bräuchte ich das nicht zu schreiben, da ich annehme, dass Sie doch wissen und fühlen müssen, wie gut Sie Ihren Klienten/Patienten tun.
        Sie schreiben mit Herzenswärme, weder voyeuristisch, noch sensationsheischend und bringen sich selbst als Mensch (nicht nur als Psychiater) mit ein (die blaue Blume und die venezianische Gondel u.a.)
        So berührend………Hab, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass das geht…
        Würde dieses Buch u.a. auch Menschen empfehlen, die „therapiephob“
        sind……
        Was wir alle brauchen, sind einfach „Menschen“…….
        Habe gehört, dass es in der Medizinerausbildung schon Rollenspiele geben soll, wie man mit Patienten spricht….schon mal ein Anfang….!
        Wünsche Ihnen viel Kraft und sprudelnde Ideen für Ihre weitere Arbeit…..
        und einen großen Leserkreis………
        Auch die Aufmachung des Buches ist einfach zum „Reinbeißen“….und „Beschnuppern“
        wunder-wunderschön….niemals als e-book 😀
        Danke!
        Erwarte keine Antwort, Sie haben ja schon geantwortet……..

  3. Nachdem ich letztes Wochenende die „Zebrafrau“ auf zwei Zugfahrten gelesen habe und sich die Geschichten nun etwas gesetzt haben, ist es für mich an der Zeit, einen Kommentar zu dem Buch zu posten.

    Meine Favoriten unter den acht Geschichten sind „Nur das Nötigste“ und „Der Kuss der Zebrafrau“ (in dieser Reihenfolge).

    Bei „Nur das Nötigste“ war ich vollkommen überrascht von der Wendung, die die Geschichte nahm, nachdem Sie, Herr Teuschel, den Hausbesuch gemacht hatten. Wie überrascht müssen Sie erst gewesen sein, als Sie live damit konfrontiert waren! William schien sein Leben doch einigermaßen geordnet allein führen zu können, all seine Berichte deuteten darauf hin. Das Fragezeichen, das bei mir nach dieser Geschichte zurückblieb, ist dieses: meinen Sie, Ihr Patient hat Sie unbewusst/bewusst vielleicht auch deshalb zu sich nachhause eingeladen, DAMIT Sie seine „Wahrheit“ sehen, die er evtl. verbal nicht hat äußern können, trotz der vielen, vielen Sitzungen, in denen Zeit und Raum dafür vorhanden waren?
    Und was ich mich auch fragte und worüber ich immer noch grüble, geht in die Richtung, mit der Sie diese Geschichte schließen: wäre es nicht eigentlich viel häufiger hilfreich, so einen Hausbesuch zu machen, beidseitiges Einverständnis natürlich vorausgesetzt? Oder denken Sie, das könne den Blick (Ihren) mehr verstellen als erhellen? Oder ist das sowieso ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Psychiater/Psychotherapeut in den vier Wänden des Patienten grundsätzlich nichts zu suchen hat?

    Gleich danach kommt auf meiner Hitliste die Geschichte, der das Buch seinen Titel zu verdanken hat: Jene vom Herrn Meiringer mit seiner verzweifelten Suche nach der Zebrafrau aus dem Bowie-Video, die darin gipfelt, dass er bei seinem Ausgang aus der Klinik zu einer Isarbrücke lief, von der aus er das Ziel seiner Wünsche im Flussbett zu sehen glaubte, ihm nachläuft und dabei sein Leben riskiert. Unglaublich! Nach 30 Jahren in einem braunen Heimzimmer dieses Glück, im Wahn zwar, aber dennoch eben Glück („… the rest can go to hell…“?).
    Mich würde interessieren, was aus dem Herrn geworden ist, wie seine Geschichte weiterging und ob er den ersehnten Kuss noch bekommen hat? Es gibt ja Geschichten, bei denen man das offene Ende gut so stehenlassen kann. Hier fällt mir das schwer, irgendwie war mir beim Lesen so, als hätte da noch was kommen können?

    Ganz persönlich hat mich die Seite 62 (in der Echt-Buch-Version) am meisten berührt. Dort geht es um den „Brückenbau“ in der Psychotherapie. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung, wie lange ich gebraucht habe, um schließlich über diese Brücke zu gehen, hat mich diese Metapher sehr bewegt, da sie mich mit etwas Abstand zu meiner erst diesen Sommer vollbrachten Brückenüberquerung nochmal an alles erinnert hat, was mein Therapeut und ich mühsam in den Jahren zuvor an Baumaterial gesammelt und sortiert und schließlich zusammengebaut haben, bis daraus die Brücke wurde, die mir tragfähig genug erschien, um meinen Schritt zu wagen.

    Passenderweise verstieg ich mich kurz nach dem großen Schritt in die fixe Idee, unbedingt auch noch eine echte Brücke überqueren zu wollen – die Öresundbrücke von Dänemark nach Schweden. Dieses Vorhaben hat sich dann bereits weit vor der Umsetzung in meine Träume geschlichen: ich träumte, mein Therapeut säße in dem Mautstellen-Häuschen an der Öresundbrücke, knöpfte mir die Brückenmaut ab, nickte mir freundlich zu und entließ mich auf meine Reise…

    Das war dann zwar realiter nicht der Fall – in dem Mauthäuschen saß, als ich vorfuhr, eine Frau -, aber mitten in der „Zebrafrau“ begegnet mir nun erneut eine Brücke, und ich habe jetzt erst wirklich meine „Brückensehnsucht“ verstanden und so hat sich für mich ganz persönlich ein Kreis geschlossen. Ich saß beim Lesen dieser Seite 62 gerade im voll besetzten Großraumwagen eines ICE, deshalb ließ ich nur ein paar Tränen zu. In erster Linie waren das auch Tränen der Erleichterung.

    Danke für diesen Moment und für die schönen Lesestunden!
    Viele Grüße von Rosalita

    • Herzlichen Dank für diesen ausführlichen Kommentar zum Buch und vor allem auch für Ihren sehr persönlichen Bericht. Das Bild von der Brücke als reale Lebens-Situation, noch dazu mit einer solchen emotionalen Aufladung, hat natürlich etwas sehr Ergreifendes. Wobei ich es auch wieder klasse finde, dass der Therapeut als Brückenwächter die Maut kassiert. So etwas könnte man übrigens in keiner Geschichte bringen, da würden die Leser müde abwinken und sagen „zu konstruiert“!
      Der Großraumwagen des ICE als Ort großer Intimität mit sich selbst ist auch ein sehr sehr schönes Bild!

      Williams Einladung als unbewusste Selbst-Entlarvung? Nicht auszuschließen, eine interessante Idee und sehr psychologisch gedacht!

      Hausbesuche bei meinen Patienten: Die wenigen Male, in denen ich Gelegenheit hatte (z.B. während meiner Tätigkeit im Gesundheitsamt), waren immer sehr lohnend. Die Regel ist es nicht, vielleicht weil es ja auch eine private Ebene herstellt, die störend/ unpassend/ missverständlich sein kann.

      Zum Drumherum der Geschichten (was war davor, wie ging es weiter) habe ich mir selbst eine strenge Schweigepflicht auferlegt. 🙂

      Beste Grüße!

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