Essen nicht vergessen

Über Einsatz im Beruf, Identifikation mit der Arbeitsstelle und Vorbildfunktion in leitender Position ist ja schon viel geschrieben worden.

Ich nehme da eine Anleihe bei Karl Valentin:

„Es ist alles schon gesagt. Nur nicht von mir.“

In diesem Sinne darf ich oben genannte Qualitäten von Mitarbeitern um eine mir sehr wichtige Komponente ergänzen: Die lyrische Herangehensweise an die Arbeitssituation.

Seit geraumer Zeit entdecke ich in unserer Teeküche einen Merkzettel unserer leitenden Arzthelferin. Täglich erneuert, gibt mir dieses post-it einen Hinweis auf die Einsatzfreudigkeit unserer Mitarbeiterinnen:

env_600

 

Stimmt schon. Bei dem Arbeitsanfall in der Praxis kann es durchaus vorkommen, dass über Stunden, nein Tage hinweg die Nahrungsaufnahme zu kurz kommt. Da die engagierte Arzthelferin Essen nicht überbewertet und lieber ihre Arbeit tut, andererseits aber ihre Dienstfähigkeit erhalten will, schreibt sie sich solche Merkzettel.

Essen nicht vergessen.

Besonders freut es mich, dass über dem ganzen Stress die lyrische Dimension noch Berücksichtigung findet.

Essen
nicht ver-
gessen

Wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein reinrassiger Trochäus.

Wohl dem, der solche Mitarbeiter hat: Voller Engagement, immer leicht in Gefahr, über der Arbeit das Essen zu vergessen.
Und wenn schon post-it, dann in Versform.

Und auf Bernd-das-Brot-Merkzetteln.

(Na gut, um das Ganze aufzuklären: Natürlich geht es nicht um das Essen an sich, das da vergessen wird, sondern um Essen im Kühlschrank, das meine liebe Arzthelferin mit nach Hause nehmen will. Sooo viel zu tun ist ja auch wieder nicht bei uns …)

Peter Teuschel

2 Responses
  1. shgmobbinggraz Antworten

    Fein – dann bin ich ja sehr beruhigt, wenn Sie so gut aufgehoben sind 😉 !!!!!!!!!!!!!!!!

  2. Es beruhigt mich, dass die geregelte Nahrungsaufnahme in Ihrer Praxis gewährleistet wird! 😉

    Und ja, ein sowas von reinrassiger Trochäus, den könnte man glatt als Unterrichtsanschauungsmaterial verwenden!

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