Apple: Ein Auge auf Cybermobbing

Apple hat für seine Mobil-Geräte gerade die neue Software iOS 9.1 herausgebracht. Für alle, die ihr Augenmerk auf Mobbing, Bullying und Cybermobbing richten, bringt dieses Update ein besonderes Extra:

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Dieses Emoji soll auf Cybermobbing aufmerksam machen!

Die Idee dahinter ist, das Auge immer dann zu posten, wenn man einen Menschen unterstützen will, der ganz offensichtlich von Cybermobbing-Attacken, Shitstorm und anderen virtuellen Schikanen betroffen ist.

„I am a witness“ – „Ich bin ein Augenzeuge“ heißt das neue Symbol und es kann mit Stickern wie „Bullying is boring“ und „not cool“ ergänzt werden. Ich denke mal, dass deutschsprachige iOS-User ihre eigenen Statements entwickeln werden, um das Auge gegen Cybermobbing einzusetzen.

Wir werden sehen, ob es sich durchsetzt. Den Ansatz finde ich jedenfalls sehr gelungen!

Peter Teuschel

5 Responses
  1. Gegen Cybermobbing anzugehen (wie auch gegen andere Mobbing-Formen) halte ich auch für begrüßenswert. Als ich Ihren Blog las, zauberte sich ein Lächeln in mein Gesicht.
    Aber dann klopfte eine Erinnerung an meine Hirnwand. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, könnte man es für einen Sozialkrimi oder ähnliches halten. In dem Konzern, in dem ich mal tätig war, wurden die Entgelte (von Gehalt kann nicht gesprochen werden, einige Kollegen bezogen aufstockende Sozialhilfe) in mehreren Etappen herunter gestuft. Selbstverständlich musste das der Arbeitnehmer nicht annehmen. Er hatte die „Wahl“ das Unternehmen zu verlassen. In Zeiten knapper Arbeitsangebote, insbesondere für leicht ersetzbare Arbeitnehmer, haben diese und auch gut qualifizierte Mitarbeiter sich mit der Entscheidung nicht schwer getan. Sie blieben und auch die Unzufriedenheit, wogegen sich die Angst verstärkte. Das wissen viele. Der Druck auf die Mitarbeiter wuchs mit den Forderungen des Arbeitgebers, das sich selbst ein Image eines modernen und chancenreichen Unternehmens gab. Das ist „normal“ werden vielleicht einige oder mehrere meinen. Die Forderungen sind gestiegen, die Krankenzahlen auch. Der Konzern stand für die Machbarkeit des Unmöglichen. Das wurde nicht nur propagiert, sondern gelebt. Die tägliche Zitronenpresse entsaftete und entsaftete. Mitarbeiter wurden ausgewechselt, frisches Blut war angesagt. Viele gingen. Und mit ihnen auch das Wissen um die maternden Methoden. Das „gesparte“ Geld an den Mitarbeitern investierte das Unternehmen in soziale Projekte in Dritte-Welt-Länder. Der ausgewrungene Mitarbeiter, der erkrankte, oder in die unfreiwillige Arbeitslosigkeit geriet, wurde zum Tabuthema. Die frischen neuen Kollegen erfreuten sich besserer Bedingungen, was ihnen gegönnt sei. Sie verstanden die alten Kollegen nicht, der Arbeitgeber war doch so gut! Das soziale Engagement war vorbildlich! Also bitte, was soll das?! Eine perfekt funktionierende Strategie – zwei Fliegen mit einer Klappe! Intern wie extern ein sauberes Bild. Wenn es nicht so menschenverachtend zugegangen wäre, würde ich meinen: Das war genial. Der Konzern genießt sein Ansehen im Licht seiner guten Taten. Von den paar zig Leichen im Keller muss man ja nicht reden. Glanz ist alles und geblendet werden der Gute-Nacht-Kuss für die Wegsehenden.

    Nein, das muss nicht auf Apple zutreffen. Ich hoffe nicht. Aber wenn ich von solchen guten Taten von Unternehmen lese oder davon höre, dann habe ich gelegentlich so ein eigenartiges bitter-süßes Gefühl.

  2. osterhasebiene langnase Antworten

    So schaut es aus @maro im Großen wie im Kleinen. Was soll man aber tun? AUSSTEIGEN? Untertauchen? Kämpfen? Bücher schreiben? Diese „Machthaber“ haben ja noch nicht mal ein Unrechtsbewußtsein oder schlechtes „Gewissen“ und fühlen sich obendrein als Gut-Menschen.

  3. Was soll man tun? Die Partei waehlen, die diese untragbaren Zustaende abstellen will. Oe: mir hat jemand aus der KPOe geholfen, als (fast) alle anderen flohen. Gegen Cybermobbing kann man gar nichts tun. Es ist ja die Charakteristik der E-netze, dass sie vom Menschen nicht beherrschbar sind.

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